Bläddle 26.02.2011 Umzug Engstingen

Supermärkte – Gäu Engstingen, dennoch noch Platz zum Narrensprung , Samstag, 05.03.2011, 13.31 Uhr ( 208 )

Marktforscher haben es erkannt, hier sitzt der Mammon, hier gibt es Kaufkraft, also nichts wie hin, nach Wohlstands – Engstingen, sagt ein fremder Narr. Das kommt aber nicht von ungefähr. Tatsache ist, dass noch ein weiterer Supermarkt um die Gunst der Kunden sich installiert. Hier kommen wohl auch noch „Älbler“ dazu, die dann gemäß Preisvergleiche, sich die Türklinken von Markt zu Markt in die Hand geben. Die Sorge unter Narrenfreunden aus dem Echaztal, dass die Engstinger Narren ihre Kreuzerle nicht los werden, besteht nicht, wir sind erleichtert. Schlimmstenfalls stehen ihnen Märkte bei uns solidarisch weit offen. Und schon haben wir eine Brücke geschlagen, zur Narrenzunft Großengstingen.

Zur Sache. Das wir Krautscheißer – Narren unseren Engstinger Narren die Treue halten, das geht aus unserer Teilnahme an ihrem ersten Narrentreffen im Narrenjahr 1989 hervor. Es war ein „jungfräulicher“ Narrensprung, mit ihnen waren es so um 16 Gruppen, war überschaubar, hat gefallen, war O.K. Es gab keine Störenfriede, Sicherheits – Bullen waren nicht nötig, „Kampftrinken“ war kein Thema, „Suff“ im Rucksack wurde nicht mitgebracht. Jetzt schreiben wir das Narrenjahr 2011, Engstingen veranstaltet seinen Umzug Nr. 22, angemeldet sind 71 Gruppen. Für so viel Beständigkeit, ziehen wir Krautscheißer den Hut vor Ihnen, ihre Beliebtheit ist ungebrochen, wer in Engstingen dabei war, kommt gern wieder.

Eine ungebrochene Anwartschaft auf ein Häs sieht man, wenn an Umzügen eine Flut von Hurgele – Narren ankommt. Er ist ihnen einfach gelungen, den Vätern der Narrenzunft Großengstingen, den schlauen bäuerlichen „gnitzen“ Narr. Auch haben sie dazu eine Legende ausgegraben. Es wird berichtet, dass er bei den damaligen „Herren“ als Schlossbauer im Frondienst schuftete. Dabei lebte er mit ihnen im Hader, weil er es mit seinen Frondienstaufforderungen und den Zehntabgaben-wünschen seines Schlossherrn, nicht so wichtig nahm. Es wird ihm noch heute Schlitzohrigkeit nachgesagt Als Zeichen seiner guten Arbeitsamkeit, führt der Hurgele noch heute einen Dreschflegel mit.

Ansonsten ist die Narrenzunft Großengstingen gut aufgestellt. Es gibt bildschöne Garden, einen Zunftrat in feiner Robe und Gemeindebürger, die voll hinter ihrer Zunft stehen. Hier ist gut zu wissen , dass Großengstingen einst zum Kloster Zwiefalten gehörte, sprich katholisch war- und blieb. Hier wurde die Fasnacht geduldet, man hatte ja den Aschermittwoch. Wem noch der Name „Pfarrer Scheible“ im Ohr ist, hatte mit ihm einen hervorragenden Seelsorger und einen Narren, eine Exzellenz. Kleinengstingen und Kohlstetten wurden vom Haus Württemberg reformiert, heute sind sie evangelisch, aus mit der Fastnacht.

Wenn wir für heute die Narretei in Großengstingen „abrunden“, dann nicht , ohne die oben erwähnte Schlitzohrigkeit noch mal heran zu ziehen. Ob der Hurgele lebende Nachfahren hat, muss man den Kennern der Großengstinger Szene überlassen. Eine Spur von Schlitzohrigkeit ist wohl erhalten geblieben, schau mir ins Gesicht......

Mehr für heute nicht, es ist genug gelobt, jetzt stellen wir fest, dass der Engstinger Umzug fast vor der Haustür ist, für uns Krautscheißer der bequemste Narrensprung, nur der Nachhauseweg kann „dauern“. Unseren Narrenfreunden und Lesern sei gesagt, Leute, bald ist alles vorbei, am 09. März ist Aschermittwoch, es ist noch Fastnacht, sage Fasnet.

HD
Kanzellar.


Narrenweisheit
Auf ihr Narra, send it bang,
denn d´Fasnetzeit isch nemme lang:
drom schenket ei und stoßet a
es freit sich jeder, wia er ka:
denn d´Hauptsach isch, dass jederzeit
es wieder neue Narra geit !