Der Kochhafen

 Masken- und Häsbeschreibung

1992 bekam die Narrenzunft eine weitere Narrenfigur. Der Kochhafen, ausgestattet mit einer hellen, freundlichen Holzmaske, ist ein typisches Weißnarrenhäs. Am Stirnende ist ein Kochhafenring ausgebildet, darin befindet sich ein rautenförmiger Narrenspiegel. Als Abschluß ist auf der Rückseite der Maskehaube ein Kochhafen aufgemalt.

Aus dem hellen Stoff seines Narrenhäses ist die Legende dargestellt. Jedes Häs wird in Handarbeit aufwendig bemalt. Auf der Jackenrückseite ist das Wappen des ehemaligen Thalgerichts zu sehen, die Vorderseite bildet Tiere der Region ab. Die Hose ist an ihrer Rückseite mit der Szene des Thalgerichts bemalt. Auf der Vorderseite ist einmal das Schloß Lichtenstein und zum anderen Symbolfiguren der damaligen Zeit zu sehen

Auch dieser Narr trägt 2 gekreuzte Schellenriemen und außerdem den Schwurstab des damaligen Thalgerichtes.

 

Die Legende

Über diesen Oberhausener Narr sagt die Überlieferung folgendes:

Ein übler Raufbold, ein armer Raubritter aus einer alten zerfallenen Burg, war wegen seiner Untaten zu verurteilen. Da es damals in dieser Region schon eine eigene Gerichtsbarkeit gab –das Thalgericht– wurde der Raubritter von den Richtern mit drei Bußen belegt. Ansonsten hätte man ihn am Galgen erhängt. Statt dessen sollte er für sein Bürgerrecht ein Jahr im damals vorhandenen Weinberg arbeiten, einen Krug zum Wohle des Thalgerichts in einem Zug leeren und eine Unterhausener Jungfrau, nach Wahl der Bürger heiraten.

Als der Verurteilte die erste Strafe erfüllt hatte, sollte es ans Weintrinken und Heiraten gehen. Die damals schon recht gerissenen Oberhausener Bürger aber hätten den bösen Burschen gerne hängen gesehen und füllten den größten Kochhafen des Ortes mit „Sauerampfer". Doch der Verurteilte leerte ihn in einem Zug . Als er dann die ihm zugedachte Braut sah, bekam er einen furchtbaren Schreck, wollte sie wegen ihrer „besonderen Schönheit" jedoch nicht zur Frau haben und sagte unter dem Galgen: „Oh ihr Kochhäfä, nix wie nuff!"