Bläddle 09.02.2011 Ringtreffen

Saubere Narren, schöne „Narrenkleidle“, interessanter Narrensprung, Ringtreffen und mehr, Steinhilben,  Sonntag, 13.02.2011, 13.30 Uhr ( 203 )

Hier ist Fastnacht, hier möchte ich sein.
So oder ähnlich, ist die Begeisterung, wenn von der Fastnacht  in Steinhilben gesprochen wird, von einem lieblichen Narrennest auf der Alb. Bei Licht besehen, ist die Zunft auch ein ausgewogenes „Häuflein“. Es wird  von 662 charmanten Närrinnen und 661 herzhaft gestandenen Narren gesprochen, wer dort die „Hosen“ an hat, war nicht zu erfahren. Liebes Steinhilben, bei insgesamt 1323 Narren (bitte nachrechnen) – wo sie auch immer herkommen - und laut Internet, es so um 1300 Einwohner sind, was soll man da sagen. Auch hier sei die Frage erlaubt, wer wohl in Steinhilben das Sagen hat.
Erst mal genug der Fastnacht, sie geht vorbei und Steinhilben bleibt, wenn man will, sogar verbunden mit der weiten Welt. Wenn auch nicht gerade vor ihrer Haustür, dennoch können die Steinhilber toll per Eisenbahn reisen. Schließlich haben sie jetzt eine nahegelegene Bahnstation, können sich bei Bedarf noch mit Reiseproviant aus Teigwaren versorgen. Zum Thema weite Welt, können wir Lichtensteiner aber auch gut mithalten. Schließlich haben wir den Transitverkehr aus der weiten Welt, der unser schönes Tal entdeckt hat. Das sind ewig lange LKW `s, die oft im Konvoi von unten und oben kommen und für die Spediteure die Mautgebühren einsparen – ist ja auch was, sagt sich ein Narr.
Und schon sind wir wieder bei der Narretei angelangt. Wie oben schon erwähnt, hat Steinhilben eine besonderen Narrensprung auszurichten. Es ist das Ringtreffen unserer Vereinigung, mit echtem schwäbisch alemannischen Flair. Hier ist nicht mit einem Massenaufmarsch von unzähligen Möchtegern – Narren zu rechnen, nicht mit der x-ten Hexengruppe. Vielmehr werden in Steinhilben Edelnarren im sauber gepflegtem Narrenhäs, zu sehen sein. Sie kommen bis fast aus der Ravensburger Gegend, aber auch von den Fildern. Sie nennen sich Freie Oberschwäbische Narren und haben uns, die Krautscheißer, in ihren erlauchten Ring, schon länger gern aufgenommen. So um 28 Zünfte, wie schon gesagt, sauber gepflegte Narren, mit dem Schalk im Nacken, werden dem Besucher einen interessanten Narrensprung „feil“ bieten.
Nicht alle Narren haben am Umzug eine Maske aus Holz aufgesetzt. Eine Besonderheit ist die Gruppe aus der Fuhrmanns – Stadt Mengen. In liebevoller Schminktechnik, „tragen“ sie eine handgemalte „Maske“ direkt auf ihrem „Teint „ auf. Angelegt wird die Gesichtsmaske, weil Spiegel vorhanden, zu Hause. Es ist eine Schalksnarrenfigur und nennt sich Ditzelede. Zu sehen sind, auch meistens an den Vereinsspitzen der einzelnen Gruppen, die Narrenoberen. Hier handelt es sich um Zunftmeister und Zunftmeisterinnen, ausstaffiert mit einem feinen Ratsvorzeigehäs. Dazu mehr oder weniger Verdienstorden, zur Abrundung gehören, ganz wichtig, weiße Handschuhe. Ansonsten ist noch anzumerken, dass mit großer Wahrscheinlichkeit, bei unseren eigenen Ringumzügen, es keine Umzugslöcher geben wird, wir wollen Sie, die Besucher, bei Laune halten.
Das wir Krautscheißer mit unserer freundlich – gnitzen Maske zu erkennen sind, dürfte nicht schwer sein. Was sich geändert hat, ist die Ausstaffierung unserer Power – Schalmeienkapelle. Sie haben sich „ins Zeug gelegt“, neuer Hut, neuer Abschluss  - Kragen, neuer Kittel - mussten her, ein schön gelungenes Outfit. Was sonst noch zum Narrensprung zu sagen wäre, ist der tolle Beiname der Steinhilber Zunft. Sie nennen sich auch noch: Das Schwungrad Europas, na ja, Narren dürfen das sagen. Bleibt jetzt nur noch, liebe Umzugsbesucher, gehen Sie aus den Stuben, es ist Fastnacht, sage Fasnet.

HD
Kanzellar.

Narrenweisheit
Oh glücklich, wer als Narr geboren,
ihn hat die Welt gesehen und geliebt.
Wen die Natur zum Narren hat erkoren,
des Seel wird durch kein Leid getrübt.