Bläddle 23.02.2011 Umzug Oberstetten

Oberstetten – vo´ r Alb ra, Narrensprung bei ihnen in luftiger Höhe, am Sonntag, 27.02.2011, 13.30 Uhr  ( 207 )

Keine Rabattmarken, keine Bonuspunkte, kein PAYBACK oder sonstige „Sammlermärkle“ und dennoch gehen wir wieder gern in die Narrenhochburg  nach Oberstetten. Man muss wissen, dass wir Krautscheißer seit 2008 in Folge, „Stammkunde“ bei ihnen sind, haben uns mit Ihnen angefreundet, die Rabattmarkenfrage überlassen wir Ihnen. Es macht auch immer Laune beim Narrensprung in Oberstetten dabei zu sein. Das kommt nicht von ungefähr. Weil sie in den Genuss einer Umgehungsstraße gekommen sind, hat Oberstetten eine angenehme Wohnqualität bekommen. Sie haben eine Hauptstrasse zum „Leben“ und sind dennoch an einer Bundesstraße. Das Thema Transithausen und Wohnqualität an der B 312 muss wohl nicht erwähnt werden, sagt ein Narr.

Weil das nun Voraussetzungen für einen schönen Narrensprung sind, für einen lebendigen Umzug, durch ihren Flecken, wird in Oberstetten in 2011 die stattliche Zahl von 75 Gruppen an den Start gehen. Mit unserer Startnummer 41 sind wir nicht ganz glücklich. Ein Platz im vorderen Drittel bedeutet, nicht so lange an der Aufstellung herum stehen zu müssen, wir erleben Sie, liebe Besucher, dann noch „taufrisch“. Große Bewunderung werden neue Narren erleben, die in ihrer heimatlichen Chronik eine Person/Gestalt fanden. Neue geschmackvolle Häs mit Erdfarben bunt gestaltet, mit ausdrucksvoller Maske, mit „gnitzen“ Zügen. Aber auch Tiermasken haben ihren festen Anteil, es sollte halt ein Bezug zu ihrem Narrenflecken vorhanden sein.

Eine der ältesten Tiergestalten ist mit Abstand der Esel, ein eselsköpfiger Kerl, z.B. im Blätzlehäs. Meistens wird er von „Treibern“ durch den Umzug gezerrt oder getrieben. Bekannte Figuren sind auch Störche, Frösche, Katzen, Hasen, Schafsböcke, Fledermäuse, Bären, Füchse, Wölfe....... hier soll die menschliche Sünde verkörpert werden. Bei Narrenfiguren im „Hexengewand“ wird auf mittelalterliche Hexenverfolgungen hingewiesen. Hier ist aber die Meinung, der Frauenbewegungen nicht zu überhören. Bewiesen ist, dass es auf unserem Erdball nie und nimmer Hexen gab. Vielmehr wurden Frauen in Hexenprozessen zu Tode gequält, ihnen unter Qualen falsche Geständnisse abverlangt. Wenn wir nun heute  bei Narrenumzügen eine Überzahl an Hexengruppen erleben, ist gut zu wissen, welche Rollen den Frauen früher zugedacht waren, die auch die Kirche nicht mehr wegleugnen kann. Die Schlussfolgerung kann daher nur sein, dass eine Hexengestalt eine Geschmacklosigkeit und eine Menschenverachtung hoch drei ist. Narrenzünfte, die ihre Narrensprünge mit  Hexen überhäufen, sehen die Gaudi, vom Hintergrund sind sie weit entfernt.

Eine gut gelungene Narrenfigur mit Hintergrund ist am Umzug in Oberstetten zu sehen, es ist der Bundschuh. Hier handelt es sich um den Aufstand des gemeinen Mannes. Gemeint sind die Bauern aus der Zeit von 1493 – 1527, die sich zum Bundschuh zusammen schlossen. Die Aufständischen hatten als Symbol einen Bundschuh, also einen einfachen Bauernschuh. Die Freiheitsforderungen beriefen sich auf die Bibel. Sie wollten die Abschaffung der weltlichen Herrschaft durch die geistlichen Landesfürsten. Zu erkennen ist der Oberstetter Bundschuh– Narr an seinem Beinkleid, seinen kniehohen Bundschuhen, mit roten Riemen gehalten. In ihrem eigenen Umzug hat sich die Narrenzunft Oberstetten mit ihren Gruppen selbst an das Umzugsende gesetzt. Wünschen wir ihnen mit ihrer Nummer 75 noch ausreichend lustige, fröhliche Umzugsbesucher, ihr Narrenruf lautet Stöckberg – Hannes.

Wenn wir so am Fastnachtshimmel hochschauen, ist am Horizont schon die hohe Zeit der Narretei in Sicht. Lieber neuer Schultes Nussbaum, wir Narren freuen uns, dass sie da sind. Auch Narren brauchen einen Bürgermeister. Da gibt es aber ein ungeschriebenes Narrengesetz, dass Sie Ihren Amtssessel wieder frei machen müssen. Schade für Sie. Denn am kommenden Donnerstag, am Schmotzige, endet mit der Rathaus– Schlüsselübergabe an uns Narren, erstmals Ihre Dienstzeit in     Narren - Transithausen. Gehen Sie bitte davon aus, das wir bei guter Bewirtung geloben, Schaden von unserer Gemeinde fern zu halten, sagt ein Narr.

Wir Krautscheißer sind in der hohen Narrenzeit wieder oft in Narrenhausen zu sehen, haben noch schöne Auswärts– Narrensprünge vor uns. Unseren treuen Lesern, Narrenfreunden und Umzugsbesuchern wünschen wir noch eine schöne Fastnacht, sage Fasnet.

HD

Kanzellar.    Transithausen

Narrenweisheit

Hoch lebe die Narretei, ich wünsch`

dass sie stets in floribus sei.

( In der Blüte, im Wohlstand, in Saus und Braus )