Pfälzer Saumagen, Pfälzer Kartoffel, Pfalzwein – so die Verpflegung, eingeläutet mit einer Messe , abgestimmt auf Christen und alle die auch sonst dabei waren.
Krautscheißer mit eigener Schalmeienkapelle, zum Jubiläum – 125 Jahre Mainz – Mombacher „Fassenachter“ am 22. und 23.01.2011
Sie war mit Narrenblut gut vorbereitet, die Reise zum Rhein, tolle Busse, nette Fahrer, laufend Informationen, Narr was willst du mehr. Also mal sehen, sagte sich die närrische Schwabenabordnung, wie er sich „anlässt“, der erste Programmpunkt, in einer kleinen Privatbrauerei in Worms. Degustation, so eine gut vorbereitete Bierprobe mit vorheriger „Grundlage“, mit Brauereibesichtigung, brachte schon mal die Grundstimmung. Schließlich gab es Helles, Naturtrübes und Schwarzes, die Gläser hätten können größer sein, war zu hören. Ausgeschenkt wurde amerikanisch, mittels Glaskrug – genannt „Pitcher“. Über die Bierherstellung nach dem Reinheitsgebot, mit den Zutaten aus deutschen Landen, all dies hörten wir aus erster Hand, vom Braumeister. Die graue Bier – Theorie, Narren sind halt wissbegierig - muss gesagt sein, war dennoch interessant. Sie endete mit dem Hinweis, dass
es auch einen „Bierschnaps“ noch zu „verkosten“ gäbe.Nach dem Motto „Rein in die Kartoffeln – raus aus den Kartoffeln“, wieder in die Busse und stromabwärts in Richtung Mainz.Nach der Devise, Knigge- Quartier machen heißt, sich brav an der Hotelrezeption hinten anstellen, hat geklappt. Weil so ein Hotel nicht nur Fenster zum Hinterhof hat, sind halt die Zimmer zur Straßenseite etwas weltoffen, man wird ungewollt am Nachtleben dabei sein, gut wer Ohrstöpsel dabei hat.Und dann, noch eine Scheckkarte mehr, für dein bereits schon vollen Geldbeutel, gemeint ist der Zimmerschlüssel. Nur steht halt keine Zimmernummer mehr drauf, kann nach einer Kneipentour peinlich werden, wenn er kein rechter Narr ist.
Also waren alle irgendwie durch die Nacht gekommen, jetzt auf nach Mombach, wollten doch zum An - Feiern nicht zu spät kommen. Alle waren sie schon da, in ihrem Gemeindesaal, die aktiven Bohnebeitel. Altgediente, erlauchte, verdiente Fassenachter, die schon viele Jahre in der Bütt standen und noch weiterhin aktiv sind. Und dann die Wiedersehensfreude mit dem Sitzungspräsidenten. Dazu unser artiges Dankeschön, für die Einladung und Mitgestaltung zum Jubiläum – 125 Jahre Mombacher Bohnebeitel. Ein angerichtetes Büffet, so lang wie der Saal breit, animierte immer mal wieder zum Nachfassen. Wir Lichtensteiner „taten uns gütlich daran“, komisch, in der Fremde schmeckt es anders. Weil gut erzogene Gäste noch vor Mitternacht nach Hause gehen, war die Zeit zur freien Verfügung, dann im nächtlichen Mainz, noch zu „erledigen“. Am Frühstückstisch ging dann die gute Laune weiter.
Das eigentliche Jubiläumsprogramm wurde dann am Sonntagmorgen mit einer ökumenischen Messe für Fassenachter und Narren eingeläutet. Dixie - Musikanten, Garden – männlich, bis oben zugeknöpft und Garden – weiblich, süß anzuschauen, das war die eine Seite. Krautscheißer im Häs, mit Geschell und Schalmeien in Blau – Gelb, war das Pendant. Und so begrüßten sie uns alle, die beiden Herren Pfarrer, in bester Laune, mit einer Einleitung, die wohl alle erreicht hat.
Ob evangelisch, katholisch, garnicht oder distanziert, wir Bohnebeitel haben euch in die „Kirch“ verführt. Bei uns Lichtensteinern war die „Verführung“ etwas anders zu betrachten, es war gar keine Verführung. Wir Krautscheißer waren schon im Vorfeld, also zum Ablauf der Messe, integriert. Kurzum, die Schalmeienkapelle hatte mit drei „getragenen“ Stücken, ihren Vortrag vor dem Altar, in der vollbesetzten Mombacher Kirche. Beim Gospel – Vortrag, sprang die Begeisterung auf die Anwesenden über, es gab als Lohn stehenden Beifall – Narrenherz was willst du mehr, eine unvergessliche Atmosphäre.
Schließlich war nun die Stunde für das Festbankett in einer schön dekorierten Halle angerückt. Wie es halt so ist, Lobes – und Dankesreden, Geschenke, reichlich Beifall usw. für den Jubilar, man kennt es. Was für uns Narren der Narrenruf ist, für die Fassenachter ist es die Bütt mit Helau. Man musste schon aufmerksam zuhören, bei den gereimten Vorträgen, in „Rhein-hessisch“. Die Mainzer Fassenacht ist ja mit ihren Vorträgen politisch ausgerichtet. Unsere Regierung in Berlin, wie auch das lokale Geschehen, wurden kräftig „durchgeschüttelt“. Als dann im laufenden Programm der Name Margit Sponheimer aufgerufen wurde, sie mit dem ganzen Saal das Lied Am Rosenmontag bin ich geboren .... , vortrug, gab es für die noch immer attraktive hübsche Frau, endlos Beifall. Allein ihr Auftritt, ihre Ausstrahlung, gehört zur „Meenzer“ Fassenacht, wie einst Ernst Neger, (Humba – Humba,............).
Nicht viel minder begeistert, war dann das Publikum, als unsere Schalmeien den Saal kräftig in Schwung brachten. Unsere Narren, in Maske und Geschell, gingen dabei mit manchem Besucher, mit Neckereien, auf „Tuchfühlung“. Als schließlich die Mainzer Hofsänger auf der Bühne das Lied So ein Tag.... , anstimmten, hieß es leer trinken, anziehen und ab in den Bus. Tage in der Rhein - hessischen Fassenachtregion, bedeuten hauptsächlich Prunksitzungen, schön in warmen Sälen, feine Roben und Gourmet Büffet. Unserem „hauseigenen“ Initiator, für so viel Schönes, in so kurzer Zeit, es ist kein Geringerer als unser Ehrenzunftmeister Gerd Göbel, sagen wir Vergelts Gott – Danke lieber Gerd.
Nach dem Spruch Schuster bleib bei deine Leisten, wird sich nicht viel ändern. Das Rheinland hat seinen Karneval, die Rheinhessen ihre Fassenacht und wir unser schönes Brauchtum, der Schwäbisch Alemannischen Fastnacht, sage Fasnet. Das alles sollte nur nicht „versanden“, einmal mit dem modernen Halloween, oder den unfallträchtigen Massenveranstaltungen in Großstädten mit Müllbergen, die keiner entsorgen / bezahlen will. Wir Krautscheißer freuen uns da schon wieder richtig auf unseren nächsten schönen Narrensprung, freuen uns auf heimatliche bekannte Gesichter. Bis dahin: haben Sie eine schöne Fastnacht, sage Fasnet.
Narrenweisheit
Am Pfade des Lebens –
ach welken die Blumen so eilig dahin,
drum pflückt sich die Rosen und Nelken
der Fröhliche eh sie verblüh´n.